9. Februar 2014

Geburtsbericht Teil I

Jetzt ist es schon fast ein Jahr her...

Gefühlt allerdings als ob es gestern gewesen wäre, ich erinnere mich so ziemlich genau an jedes Detail.

Deswegen und damit ich es nicht vergesse, schreibe ich ihn auf:

Wie auch die anderen beiden Schwangerschafen war diese sehr unproblematisch, wenn man von den kleinen typischen Wehwechen einmal absieht.
Trotzdem habe ich mir um einiges mehr Sorgen und Gedanken gemacht als damals, als ich Anfang zwanzig war.
Die Befunde vom Frauenarzt waren immer unauffällig, auf dem CTG keine Wehen zu sehen und der Muttermund beim letzten Termin vor ET minimal durchlässig.
Meine Ärztin hat sich dann in den Urlaub verabschiedet und ich hätte ab ET zu ihrem Kollegen gehen "sollen".


Der Termin war auf einen Montag berechnet worden, den Donnerstag davor hatten wir noch eine Vorstandssitzung vom Islandpferdeverein und meine Kolleginnen verabschiedeten sich mit den Worten "Jetzt wird es Zeit du kannst kommen". Mein Mann hatte mit dem Bauchzwerg verabredet, dass er nicht vor dem 14. kommen sollte, weil er bis dahin noch zu sehr auf der Arbeit eingespannt sei...
Der Zwerg hat sowohl auf meinen Mann als auch auf meine Kolleginnen gehört.

Es war der Freitag vor meinem errechneten Termin, ich habe Abends zum ersten mal ein neues Rezept für eine chinesische Nudelpfanne ausprobiert und mich tierisch aufs Abendessen gefreut. Wir hatten uns schon alle gemütlich angezogen, mein Mann und der große Sohn freuten sich auf das Bayern Spiel...Mein Vater rief an, während ich kochte und wollte wissen ob alles in Ordnung sei, meine Schwester schrieb mir um 18:50 Uhr eine SMS: " Baby noch drin??" um 19:08 Uhr habe ich die Antwort geschickt "klar ;)" sie meinte dann er solle sich doch bitte mal beeilen, sie wäre so gespannt... um 19:36 meine Antwort "Vielleicht hat er dich jetzt gerade beim Wort genommen :D"
Nach ihrer letzten SMS bin ich aufgestanden um im Essen zu rühren und es hat irgendwie PLOPP gemacht...!
Erst hab ich das gar nicht so wargenommen, bin auf Toilette und es tröpfelte etwas. Immer noch nicht wirklich drüber nachgedacht, dass es evtl die Fruchtblase gewesen sein könnte...als ich drei Minuten aber wieder auf die Toilette gegangen bin, weil mein Silp feucht wurde, ist mir langsam klar geworden, dass es wohl die Blase gewesen ist.
Mann und Kinder waren im Wohnzimmer und haben Fernsehen geschaut, ich bin nach oben gegangen und habe mich wieder umgezogen. Als ich die Treppe wieder runter kam, stand mein Mann im Flur und fragte ziemlich entsetzt "Wo willst du denn jetzt hin??!"
Auf meine Antwort, dass ich glaubte meine Blase sei gerade geplatzt, meinte er dann "Aber Bayern spielt doch gleich und ich habe Hunger!" (Armer Mann, da wartet das Kind bis er Urlaub nehmen kann, aber das Bayernspiel ist ihm nicht vergönnt...)
Ich habe also schweren Herzens die halbfertige Nudelpfanne in eine Tupperdoese gepackt und wir sind samt der großen Kinder nach Siegen zum Krankenhaus gefahren. Dort haben wir uns mit meinem Schwiegervater getroffen, er hat Kinder, Nudeln und Gemüsepfanne mitgenommen und uns alles Gute gewünscht.
Ankunft am Krankenhaus war ca.20:30 Uhr, während der Autofahrt hatten sich die ersten Wehen eingestellt, die ich aber eher als unangenehmes Ziehen wahrgenommen habe.

Es ist übrigens das Krankenhaus, in dem ich auch meine beiden großen Kinder schon entbunden habe. Seit dem hat sich einiges verändert, die Kriessääle sind umgezogen und die Wöchnerinstation ebenfalls hier habe ich sie euch letztes Jahr schon einmal vorgestellt.

Eine schöne Überraschung war als wir am Kreissaal angekommen sind, dass die Hebamme im Dienst war, bei der ich schon meine Tochter entbunden habe.
Ich durfte mir einen der drei Kreissääle aussuchen, da ich gerne eine Wassergenburt wollte viel die Entscheidung schnell auf Kreissaal 1. Erstmal wurde ein CTG geschrieben und kontrolliert ob es wirklich ein Blasensprung war - positiv! Auf dem CTG waren kleine aber regelmäßige Wehen zu sehen...der Muttermund war meine ich bei 2cm. Mein Mann hat es sich soweit es ging auf dem Sessel in der Ecke gemütlich gemacht und via Handy "sein" Fußballspiel verfolgt und meine Schwester auf dem laufenden gehalten.
Mir war es sehr recht so, dadurch konnte ich mich auf die langsam aber sicher stärker werdenden Wehen konzentrieren.

>> Diese Schwangerschaft war in dem Sinne anders als die anderen, weil ich mir um einiges mehr Gedanken und Sorgen gemacht habe und mir schon etwas mulmig war wenn ich an die bevorstehende Geburt gedacht habe. Dabei waren vier Stunden bei Kind eins und zwei Stunden bei Kind zwei nicht wirklich "schlimm"...
Ich habe die Schwangerschaft über wie auch bei den anderen schon bei Schwanger online im Forum mitgeschrieben und dort eine Mama kennengelernt, die sich mit dem Thema Hypno Birthing beschäftigt hat. Sie hat öfters von einem Buch erzählt was sie liest, wirklich interessant war es für mich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Je näher mein ET rückte desto nervöser wurde ich, warum auch immer. Die Hypno Birthing Mama hat etwa eine Woche vor meinem ET entbunden und relativ schnell einen Geburtsbericht geschrieben. Sie beschrieb, wie sie sehr entspannt und locker mit den Wehen zurecht gekommen ist und je weiter ich gelesen habe, desto sicherer wurde ich mir. DAS war eigentlich genau das was ich gesucht hatte... !!

Das Buch war schnell bestellt, genau 6 Tage vorm Termin. Ich glaube ich habe dann in zwei Tagen das komplette Buch verschlungen. Es gibt dort beschriebene Visualisierung wo ich ganz ehrlich sage, dass sie mir zu abstrakt gewesen sind ABER die Atemübungen und Techniken waren Gold wert! <<

Ich habe also meinen Mann und alles um mich herum ausgeblendet und versucht mich mit einer gelernten Atmung zu entspannen und ganz auf die Wehen einzulassen. Es hat wirklich wunderbar funktioniert! Die Wehen wurden stärker und gut sichtbar auf dem CTG, die Hebamme (eine andere, da Schichtwechsel war während ich am CTG lag) kam und untersuchte meinen Muttermund, er war um ca. 21:30 Uhr bei 4cm. Nach wie vor sehr entspannt, mit mittelstarken Wehen ging es zum Ultraschall. Unser Zwerg wurde auf über 4000g geschätzt und ich wurde darüber aufgeklärt, dass die Möglichkeit einer Schulterluxartion bestehen könnte wenn der Geburtskanal zu eng wäre.
Mein Gedanke war nur " Jaaa danke, dass ist genau DAS was ich mit Wehen hier und jetzt hören möchte....!!"


sooo bis hierher...Teil II folgt in den nächsten Tagen!

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