8. Oktober 2014

Dänemark in Bildern Teil II


Hier kommt wie versprochen der zweite Teil unserer Dänemarkbilder. Sie unterscheiden sich alle etwas von denen im vorherigen Post...
Westjütland bzw. der Rinköbing Fjord hat seine eigene besondere Geschichte. Klar, dass es mich als keinen historischen "Freak" besonders interessiert hat mehr darüber zu erfahren.

Jeder, der den Fjord von unten Richtung Hvide Sande rauf fährt, kommt an Teilen dieser Geschichte vorbei. Sei es das Schild zur Hauvrig Kirke oder aber der große und gut erhaltende Vierseit Hof Abbelines Gard ein Stück weiter auf der Seite vom Fjord. Wer genau hingeschaut hat findet vielleicht sogar gegenüber des Schildes zur Kirche, den etwas mehr versteckten Hof Hauvrig Strandgaard - ähnlich imposant wie Abbelines aber in privatem Besitz.

Die Kirche in Hauvrig ist an sich eine ganz normale Kirche, hat aber einen ziemlich alten Friedhof. Dort liegen neben den Besitzern der Strandvogthöfe auch Seeleute und Soldaten aus den Weltkriegen. Für manche mag es makaber sein, einen Friedhof zu besuchen und sich die Gräber anzusehen, für  mich ist es ein Stück Geschichte der Region.


 
 
 
 
ein Simon der vor Neufundland 1910 ertrunken ist und ein Kapitän, der 1890 dort ums Leben kam.
 
 
eines der ältesten Gräber die es auf dem Friedhof gab und das Grab eines Piloten der englischen Luftwaffe , gestorben 1940 mit 24 Jahren...
 
 
Gräber der britischen Luftwaffe und Marine, zum Teil unbekannt...
 
 


 Von dem Reetdachhof Hauvrig Strandgaard habe ich leider nur ein einziges Bild, er befindet sich wie schon erwähnt in privatem Besitz, somit wollte ich dort nicht vor den Fenstern herumhüpfen um Bilder zu machen....ABER im Link gibt es eine ganz tolle Galerie mit vielen Fotos auch aus den Innenräumen.
Der Hof wurde ca. 1870 erbaut und ist einer von drei unter Denkmalschutz gestellten Strandvogthöfen dort in der Region. Ihre eigentliche Aufgabe war es, den Landstrich vor Sandflug zu schützen - Pflanzen von Strandhafer zum Beispiel oder der Bergung gestrandeter Schiffe und ihrer Mannschaften.
Bis Mitte des 20. Jhd. wurde der Hauvrig Strandgaard bewirtschaftet.

 
 
 
Abbelines Gard ist ein kleines Museum welches das Leben einer Strandvogtfamilie um 1920 rum zeigt. Der erste Teil des Hofes wurde 1854 erbaut, 1859 um Stall und Torflügel erweitert und 1871 wurde der Wohnflügel als letzter der vier Teile errichtet.
Etwa 150 Jahre lang blieb der Hof im Besitz einer Familie, 1972 zog der letztes des alten Erbhofgeschlechtes vom Hof.
1974 wurde der Hof von einer Interessengemeinschaft gekauft und in ein Museum umgewandelt.
Wenn man durch die Räume geht hat man wirklich das Gefühl, man ist in eine andere Zeit eingetaucht und die Bewohner des Hofes kommen jeden Moment ins Zimmer.
 
 
 
Die Kammer vom Knecht, direkt neben dem Stall um nach den Tieren sehen zu können.

 
Waschtisch mit Toilette in der Knechtekammer

 
Mägdekammer

 
Mägdekammer

 
rot weiß....findet man immer wieder in jeglicher Form.

 
Wäscheschrank

 
"Westkammer" - ich würde es als Hauptaufenthaltsraum auf dem Hof beschreiben... Hier findet sich ein Sekretär, ein Esstisch mit vielen Sitzmöglichkeiten, Alkoven (Schrankbetten) und das wichtige und einzige Telefon von Hauvrig - was später sogar zu einer kleinen Telefonzentrale wurde.

 
Fotowand in der Westkammer

 
Die 1895 erweiterte Telefonzentrale, die von Abeline bis zu ihrem Tod verwaltet wurde.

 
Esstisch und Alkoven in der Westkammer - in dem Alkoven rechts im Bild hat bis 1972 der letzte Bewohner und Eigentümer des Hofes geschlafen.

 
Eine ziemlich alte Geige...

 
...und eine ebenfalls ziemlich alte Nähmaschine - es wäre bestimmt sehr spannend, wenn sie erzählen könnte was auf ihr alles genäht worden ist.

 
Die um einiges aufwändiger gehaltene Mittelstube...

 
...mit fein gedecktem Esstisch für Gäste

 
Eine Kinderwiege samt Kuscheltier in der Mittelstube

 
Der große Herd in der Küche neben der Mittelstube

 
Ebenfalls die Küche mit vielen alten Geräten und Arbeitsutensilien

 
Es gab keinen Schrank fürs Geschirr sondern eine eigene Kammer

 
Der Schreibtisch in der so genannten "feinen Stube" mit holländischen Kacheln an den Wänden, die damals viel Wert waren. Später wurde dieser Raum an Sommergäste aus der Stadt vermietet.

 
Die Nordkammer in der Gäste oder auch Schiffbrüchige gewohnt haben

 
Waschgelegenheit in der Nordkammer mit einer Haube von damals und verschiedenen Kämmen für die Haare

 
Im Innenhof das gut erhaltene Reetdach

 
Der Innenhof ist mit Steinen vom Strand ausgelegt

 
Das originale Namensschild der Bark "Elisabeth Rickmers", die bei einem großen Sturm im am 12. Februar 1894 an der Küste strandete - schlappe 120 Jahre alt!

 
Eine der ältesten Fotografien des Hofes

 
Am äußeren Tor hängen eine Nachbildung des Schiffsnamens der Bark und ein weiteres Schiff welches vor der Küste strandete

 
Der zuletzt erbaute Südteil des Hofes - Ein Rundbogengiebel mit den Initialen der Erbauer:     Christen Christensen und Kristine Lauridsen mit der Jahreszahl 1871 in der der Wohnflügel erbaut wurde.

 
 
So sieht der Hof heute aus - er hat mir damals als Kind schon sehr imponiert und tut es heute immer noch...
 
 
 
Ich hoffe ich habe euch nicht mit den Geschichtlichen Details gelangweilt und vielleicht ist ja der ein oder andere unter euch, der es genau so spannend findet wie ich...
 
 

 



 



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